Handchirurgie

Handchirurgie befasst sich mit der Diagnose, Behandlung und chirurgischen Intervention von Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen der Hand, des Handgelenks und der Unterarme befasst. Sie umfasst sowohl traumatische Verletzungen als auch degenerative Erkrankungen, angeborene Fehlbildungen oder funktionelle Störungen. Die Handchirurgie erfordert ein hohes Maß an Präzision und technischer Fertigkeit, da die Hand eine sehr komplexe Struktur ist, die für viele alltägliche Tätigkeiten unverzichtbar ist.

Anwendungsgebiete der Handchirurgie

Wir behandeln eine Vielzahl von Problemen, die sowohl akute als auch chronische Beschwerden verursachen können:

  1. Verletzungen:
    • Frakturen: Brüche von Hand- oder Fingerknochen (z. B. Frakturen der Mittelhandknochen, Fingerfrakturen).
    • Sehnenverletzungen: Zerrungen, Risse oder Schnitte der Flexoren oder Extensoren-Sehnen, die die Beweglichkeit der Finger einschränken.
    • Verletzungen durch Schneiden oder Quetschen: Unfälle, bei denen die Hand durch scharfe oder schwere Objekte verletzt wird.
  2. Erkrankungen:
    • Karpaltunnelsyndrom: Eine der häufigsten Nervenerkrankungen, bei der der Medianusnerv im Handgelenk durch Druck eingeklemmt wird, was zu Taubheit und Schmerzen in den Fingern führt.
    • Triggerfinger: Eine Sehnenscheidenentzündung, bei der die Sehne eines Fingers blockiert, was zu einer schmerzhaften Beugung und einem "Auslöser"-Effekt führt.
    • Dupuytren'sche Kontraktur: Eine Erkrankung, bei der sich das Bindegewebe in der Hand vernarbt und die Finger in eine gebeugte Position zieht, was die Beweglichkeit stark einschränkt.
    • Arthrose: Gelenkverschleiß im Bereich der Finger- oder Handgelenke, der zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann.
    • Rheumatoide Arthritis: Eine entzündliche Erkrankung, die die Gelenke betrifft, insbesondere im Bereich der Hände und Finger, und zu Schwellungen und Deformitäten führen kann.
    • Ganglienzysten: Gutartige Zysten, die häufig an Handgelenk oder Fingergelenken auftreten und eine Schwellung verursachen.

 

Chirurgische Eingriffe in der Handchirurgie

  1. Karpaltunnelchirurgie:
    • Bei der Behandlung des Karpaltunnelsyndroms wird das Karpalband durchtrennt, um Druck auf den Medianusnerv zu entlasten und die Symptome zu lindern. Diese Operation kann minimalinvasiv (mit einer kleinen Schnittführung) oder offen durchgeführt werden.
  2. Sehnenrekonstruktion:
    • Bei Sehnenrissen werden die verletzten Sehnen entweder durch Nähte repariert oder durch Transplantationen von Sehnen aus anderen Körperteilen ersetzt, um die Beweglichkeit der Finger wiederherzustellen.
  3. Dupuytren'sche Kontraktur:
    • Hierbei wird das verkürzte Bindegewebe in der Hand entfernt, um die Fingerbeweglichkeit wiederherzustellen. In fortgeschrittenen Fällen kann auch eine Sehnen- oder Knochentransplantation notwendig sein.
  4. Triggerfinger:
    • Eine Operation kann notwendig sein, um die Sehne des betroffenen Fingers freizulegen und den blockierenden Knoten zu entfernen.

Nachsorge und Rehabilitation

Die Nachsorge nach einer Handoperation ist entscheidend, um die Funktion und Beweglichkeit des Handgelenks und der Finger vollständig wiederherzustellen. Die Behandlung kann Folgendes umfassen:

  • Schmerzkontrolle durch Medikamente.
  • Physiotherapie zur Förderung der Beweglichkeit und Stärkung der Handmuskulatur.
  • Wundpflege zur Vermeidung von Infektionen und zur Förderung der Heilung.
  • Rehabilitation zur Verbesserung der Feinmotorik und der Gesamtfunktion der Hand nach einer Verletzung oder Operation.