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Dr. med. Markus Czimbaras & Manuel Kristen
Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
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Kniechirurgie
Kniechirurgie ist ein spezialisiertes Fachgebiet der Orthopädie und Chirurgie, das sich mit der Diagnose, Behandlung und chirurgischen Intervention von Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des Kniegelenks befasst. Das Knie ist eines der größten und komplexesten Gelenke des Körpers, das eine zentrale Rolle bei der Fortbewegung und Belastung spielt. Daher sind chirurgische Eingriffe im Kniebereich oft notwendig, um die Funktionalität zu erhalten oder wiederherzustellen, insbesondere bei Verletzungen oder degenerativen Erkrankungen.
Anwendungsgebiete der Kniechirurgie
Die Kniechirurgie behandelt eine Vielzahl von Problemen, von akuten Verletzungen bis zu chronischen Erkrankungen. Zu den häufigsten Indikationen gehören:
- Verletzungen des Kniegelenks:
- Kreuzbandriss: Ein Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB), der häufig bei sportlichen Aktivitäten auftritt und zu einer Instabilität des Knies führt.
- Meniskusverletzungen: Schäden am Meniskus, einem wichtigen Knorpel im Knie, der Stöße absorbiert und das Gelenk stabilisiert. Risse im Meniskus können zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
- Bänderrisse: Verletzungen der Seitenbänder (Innen- und Außenbänder), die das Knie stabilisieren und häufig bei Sportverletzungen auftreten.
- Patellaluxation: Ein Ausrenken der Kniescheibe (Patella) aus ihrer normalen Position, was oft mit einer Instabilität und Schmerzen im Kniegelenk verbunden ist.
- Knochenbrüche: Frakturen der Oberschenkelknochen (Femur), des Schienbeins (Tibia) oder der Kniescheibe (Patella), die eine chirurgische Behandlung erfordern können.
- Degenerative Erkrankungen:
- Arthrose (Osteoarthritis): Eine weit verbreitete Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel im Kniegelenk allmählich abgenutzt wird, was zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungsverlust führt.
- Rheumatoide Arthritis: Eine entzündliche Erkrankung, die zu Schwellungen, Schmerzen und Deformitäten im Kniegelenk führen kann.
- Chondromalazie: Eine Erkrankung, bei der der Knorpel hinter der Kniescheibe abgebaut wird, was zu Schmerzen und Funktionsstörungen führt.
- Fehlstellungen und Deformitäten:
- Achsenfehlstellungen: Zum Beispiel bei X-Beinen (Genu valgum) oder O-Beinen (Genu varum), die das Kniegelenk überlasten und zu Schmerzen und Abnutzung führen können.
- Patellofemorales Schmerzsyndrom: Eine Fehlstellung der Kniescheibe, die zu Reibung und Schmerzen im Knie führt, insbesondere bei Belastung.
- Rekonstruktive Chirurgie:
- Knorpeltransplantation: Bei fortgeschrittener Arthrose oder nach Meniskusverletzungen kann der beschädigte Knorpel durch gesunden Knorpel ersetzt werden, um die Gelenkfunktion zu verbessern.
Chirurgische Eingriffe in der Kniechirurgie
Die Kniechirurgie umfasst eine breite Palette von Eingriffen, die je nach Art der Erkrankung oder Verletzung individuell angepasst werden. Zu den häufigsten chirurgischen Verfahren gehören:
- Arthroskopie:
- Die Arthroskopie ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem über kleine Schnitte ein Endoskop (Arthroskop) in das Kniegelenk eingeführt wird. Diese Technik ermöglicht die Diagnose und Behandlung von Knieproblemen, ohne den gesamten Gelenkbereich zu öffnen.
- Sie wird häufig eingesetzt, um Meniskusverletzungen, Knorpelschäden, Bänderrisse oder Entzündungen zu behandeln. Bei einer Meniskusresektion wird der beschädigte Teil des Meniskus entfernt, während bei einer Meniskusnaht der Riss im Meniskus genäht wird.
- Kreuzbandoperation:
- Bei einem Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist eine Rekonstruktion notwendig, bei der das beschädigte Band durch eine Transplantation von körpereigenem Gewebe (meist aus der Patellarsehne oder der Hamstringsehne) ersetzt wird.
- Der Eingriff erfolgt häufig arthroskopisch, wobei das neue Band in die ursprüngliche Position des Kreuzbandes eingefügt wird, um die Stabilität des Knies wiederherzustellen.
- Meniskuschirurgie:
- Bei Meniskusverletzungen kann eine Meniskusnaht erforderlich sein, wenn der Riss repariert werden kann. In schwereren Fällen muss der beschädigte Meniskusbereich entfernt werden, was zu einer Meniskektomie führt.
- In einigen Fällen kann eine Meniskustransplantation notwendig sein, um die Funktion des Meniskus zu ersetzen, wenn dieser nicht mehr reparabel ist.
- Knorpelchirurgie:
- Bei schweren Knorpelschäden im Kniegelenk kann eine Knorpeltransplantation oder eine Chondroplastik erforderlich sein. Hierbei wird entweder gesunder Knorpel aus dem eigenen Körper entnommen und transplantiert oder künstlicher Knorpel verwendet, um die Gelenkoberfläche zu reparieren.
- In fortgeschrittenen Fällen von Arthrose wird eine Knieprothese eingesetzt, bei der das beschädigte Kniegelenk durch eine künstliche Gelenkprothese ersetzt wird.
- Knieprothese:
- Bei fortgeschrittener Kniearthrose, wenn konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie oder Schmerzmittel nicht mehr ausreichend sind, wird eine Knieprothese (total oder partiell) in Betracht gezogen. Dabei wird das beschädigte Gelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt.
- Der Eingriff kann sowohl teilweise (bei Schäden nur in einem Bereich des Knies) als auch vollständig (bei umfassendem Gelenkschaden) erfolgen.
- Diese Eingriffe führen wir nicht durch, überweisen Sie aber gerne an ein entsprechendes Zentrum im Bedarfsfall.
- Osteotomien:
- Bei Achsenfehlstellungen wie O-Beinen oder X-Beinen kann eine Osteotomie erforderlich sein. Dabei wird der Oberschenkel- oder Schienbeinknochen durchtrennt und umgestellt, um das Kniegelenk neu auszurichten und eine gleichmäßigere Belastung zu ermöglichen.
- Diese Eingriffe führen wir nicht durch, überweisen Sie aber gerne an ein entsprechendes Zentrum im Bedarfsfall.
- Bänderverletzungen:
- Bei schweren Bänderrissen oder Instabilitäten im Kniegelenk kann eine Bandrekonstruktion notwendig sein, um das beschädigte Band wiederherzustellen und die Stabilität des Knies zu gewährleisten.
Nachsorge und Rehabilitation
Die Nachsorge nach einer Knieoperation ist entscheidend für eine erfolgreiche Heilung und eine vollständige Rückkehr zur Mobilität. Die Behandlung umfasst:
- Schmerzkontrolle durch Medikamente und gezielte Kühlung.
- Physiotherapie zur Förderung der Beweglichkeit, Muskelkräftigung und Funktionalität des Knies.
- Bewegungseinschränkung in den ersten Wochen nach der Operation, insbesondere nach Eingriffen wie der Kreuzbandrekonstruktion oder Knorpeltransplantation.
- Wundpflege zur Vermeidung von Infektionen und Förderung der Heilung.
Fazit
Die Kniechirurgie ist ein wichtiges Fachgebiet, das eine Vielzahl von orthopädischen Problemen behandelt, die das Kniegelenk betreffen. Von Verletzungen und Meniskusrissen bis hin zu Arthrose und Knieprothesen umfasst sie ein breites Spektrum an chirurgischen Techniken, die darauf abzielen, die Funktion des Knies zu erhalten oder wiederherzustellen. Minimalinvasive Verfahren wie die Arthroskopie und fortschrittliche Rekonstruktionsmethoden bieten Patienten die Möglichkeit, ihre Mobilität zu verbessern und schmerzhafte Einschränkungen zu überwinden.